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Die Töchter des Bärenjägers
Verstörend und faszinierend
Romantipp von Franziska Tschumi, 12. Okt. 2023
Nordfinnland, Gegenwart: Nach dem Tod der Eltern sehen sich sieben Schwestern im Alter von 12 bis 21 Jahren gezwungen ihr Leben auf dem heruntergekommenen elterlichen Hof aufzugeben. Sie wandern mit Sack und Pack 150 km weit in die Wildnis der nordfinnischen Wälder.
In der Bärenhütte ihres verstorbenen Vaters richten sie sich ein, trotzen mit aller Macht den klimatischen Bedingungen und versuchen mit Jagen, Fischen und Beeren sammeln zu überleben.
Ein paar Mal im Jahr machen sich jeweils einige der Schwestern auf den Weg zum Markt in ihrer ehemaligen Stadt, um ihre Beute zu verkaufen und wieder ein paar Wochen überleben zu können. Der Umgang untereinander ist brutal, rau und gehässig, so wie sie es bereits im Elternhaus kannten.
Die schwedische Autorin (geb. 1960) schafft mit ihrem Roman ein Leseerlebnis, das die unterschiedlichsten Gefühle wie Ekel, Mitleid, Abscheu auslöst.
Anneli Johrdal: Die Töchter des Bärenjägers. Roman, 400 Seiten. Hoffmann und Campe 2023
Dieser Literaturtipp wurde erfasst am 12.10.2023 um 22:36 Uhr.
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